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Presseartikel: In Herrsching schlägt ein Herz für Kenia - 10 Jahre Promoting Africa


Es darf gefeiert werden: Vorneweg Stefan Krötsch (v.l.), Susi Kiehling, Andreas Hartmann, Ruth Paulig, Monika Biberbach und Christoph Welsch. Foto: Andrea Jaksch

Herrsching – Geboren in Kenias Slums, steckte Carol im Teufelskreis der Armut fest. Dank des Herrschinger Vereins „Promoting Africa“ schaffte es die junge Frau bis zum Universitätsabschluss. Auch das einstige Slumkind Evans hat bereits mehrere Abschlüsse in der Tasche – er tauchte wiederholt in der Bilderstrecke auf, die Ruth Paulig während ihrer Festrede über die Leinwand laufen ließ. Die Breitbrunnerin hatte den Verein nach ihrem Abschied als Grünen-Politikerin aus dem Landtag vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Am Freitagabend wurde dies im Kurparkschlösschen in Herrsching gefeiert.

Viele Freunde und Mitglieder hatten die Einladung gerne angenommen, um den Geburtstag dieses Hilfsprojektes zu feiern, das Kindern und Jugendlichen in Kenia berufliche Perspektiven bietet. Immer wieder wurden Stühle in den Saal getragen, den am Ende gut 130 Zuschauer füllten. Unter ihnen das Ensemble Ladylake, das später ein Benefizkonzert gab. Saumu Darchinger stellte ein Tablett mit kenianischen Spezialitäten auf den Tisch. Rein zufällig war die 39-Jährige vor vier Jahren auf den Verein gestoßen, der in Kenia nur 20 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt aktiv entstanden ist. Seither hilft sie mit und Ehemann Wolfgang auch. Der Schreinermeister spendete dem Skills Centre eine Kreissäge.

Schule und Ausbildung als Schlüssel aus der Armut, damit hatte alles begonnen. Erst mit der Unterstützung lokaler Schulen, dann mit dem Skills Centre. So nennt sich die Berufsschule, die mit Hilfe des Vereins gebaut wurde. Eine Einrichtung, die Schreiner, Solartechniker, Konditor, Friseure, IT-Kräfte oder Kfz-Mechaniker ausbildet. Jimmy Kilonzi vom Kooperationspartner „Youth Support Kenya“ leitet die Einrichtung. Seit vielen Jahren kümmert er sich um bedürftige Kinder und Jugendliche aus den Slums und war 2009 der Motivator für Ruth Paulig, etwas für Kenias vergessene Kinder zu tun.

Mit Fotos nahm die Gründungsvorsitzende die Anwesenden mit auf eine Zeitreise. Mit Aufnahmen, die die schwierigen Lebensumstände der Kinder dort zeigen und den Bau der Berufsschule, die in kurzer Zeit immer größer wurde. Dass Verwandte von Saumu Darchinger dafür die Steine geliefert hatten, gehört zu den Zufällen des Lebens.

„Was Ruth anfängt, hat Bestand“, sagte Bürgermeister Christian Schiller zusammenfassend. Und es geht weiter, freute sich die Vorsitzende Susi Kiehling – mit dem „Mobility Centre“, das Architekt Christoph Welsch entworfen hat und das gerade gebaut wird (wir berichteten). Auf 1500 Quadratmetern Grund entstehen zwei Werkstätten zur Ausbildung von Kfz- und Zweiradmechanikern sowie ein Bistro mit Verkaufsraum. Dort sollen die in der Ausbildung hergestellten Produkte zum Verkauf angeboten werden. Darunter die „green lantern“ (grüne Laterne), ein Solarlicht aus recyceltem Material, das Licht ins Zuhause der Schüler bringen soll, wenn die Sonne gegen 18 Uhr untergeht. Stellvertretend steht die Laterne für das Licht am Horizont für Kinder wie Carol, die nach der Uni eine Arbeit fand und die gesamte Familie aus dem Armutsviertel ziehen konnte. Oder Kinder wie Evans, der wohl neuer Lehrer in der Schreinerei des Skills Centre wird.

Wer Interesse hat, den Verein zu unterstützen, kann sich an Promoting Africa wenden, Im Neubruch 16 in Breitbrunn, z (0 81 43) 26 44 82 oder 01 63/ 336 33 71; E-Mail: pro-a@posteo.de; Internet: www.promoting-africa.de.

Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 13.05.2019, Seite 38


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