Mit einem Netzwerk von Studenten und Architekten der TU München, der Hochschule Augsburg, mit Studenten der Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology, mit lokalen Arbeitern und Freiwilligen ist es in nur drei Jahren gelungen, diese Berufsschule mit Werkstätten in der Nähe von Nairobi zu bauen. Das ganzheitliche Konzept – gute Architektur, lokale Baustoffe, Komposttoilette, Solaranlage, Brunnen, Regenwassernutzung und Gemüseanbau – trägt zu einer guten und lebendigen Arbeitsatmosphäre bei.
Mit einer dualen Ausbildung in Schule und Betrieb haben Jugendliche aus den Slums und der Region die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und offizielle Abschlüsse zu erwerben. Angeboten werden bisher Kurse in Schreinern, Automechanik, Schneidern, Hairdressing, Elektrik und Solartechnik, Schweißen, Kochen und Backen, IT und Buchhaltung. Weitere Kurse sind in Planung.
Das Skills Centre schafft berufliche Perspektiven in Kenia
Unser Ziel ist das Schaffen echter beruflicher Chancen für unsere Schüler:innen. Die Beziehung zu den Jugendlichen endet deshalb nicht mit einer erfolgreich absolvierten Prüfung. Wir versuchen den beruflichen Werdegang aller Absolvent:innen nachzuvollziehen, um unser Angebot ständig verbessern und mit anderen Schulen vergleichen zu können. Unsere letzte Erhebung von 2019 ergab eine Arbeitslosenquote unter unseren Absolvent:innen von knapp 21%. Ein Wert, der sich sehen lassen kann, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit in Kenia bei 35% liegt und unsere Schüler:innen aus schwierigen Verhältnissen kommen.
Um die Arbeit am Skills Centre mit anderen Einrichtungen vergleichen zu können, wurde 2019 eine Befragung nach dem Vorbild einer Erhebung der University of Nairobi durchgeführt. In der Studie wurden Absolvent:innen von drei etablierten privaten Berufsschulen aus Mukuru, einem der Slums von Nairobi, nach ihrem derzeitigen Beschäftigungsstatus gefragt. Unsere Umfrage zeigt, dass das Skills Centre sehr ähnliche Ergebnisse erzielt. Ein Ergebnis mit dem wir sehr zufrieden sind, nachdem den gegenübergestellten Instituten wesentlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit
Das Skills Centre ist nach finanziellem und zeitlichem Aufwand, unser größtes Projekt. Um dem gerecht zu werden, sind unsere kenianischen Partner vor Ort zu monatlichen, umfänglichen Finanzberichten verpflichtet. Zusätzlich wird der gesamte Betrieb jährlich von einer externen Stelle begutachtet.
Ein wichtiges Ziel ist dabei die finanzielle Unabhängigkeit der Schule. Durch den Verkauf von Dienstleistungen und Produkten, sammeln unsere Schüler*innen nicht nur wichtige Erfahrungen, sondern leisten auch einen immer größeren Beitrag zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Schule. Ca. 25 % der Kosten können so derzeit gedeckt werden. Durch den Bau zusätzlicher Verkaufsräume im Mobility Centre, hoffen wir diesen Beitrag weiter ausbauen zu können.