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Pressemitteilung zur aktuellen Situation unserer Projekte



Die Corona Pandemie hat auch Kenia fest im Griff. Die Regierung hat mit weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie reagiert, u.a. mit Einreisestopp, Schließung aller Bildungseinrichtungen, Versammlungsverbot und einer nächtlichen Ausgangssperre. Viele Menschen aus den großen Städten fliehen auf das Land, so auch aus dem Großraum Nairobi. Sie suchen Schutz, tragen aber so den Virus ins ganze Land. In den Slums, in denen circa 60 % der Bevölkerung Nairobis auf 10 % der Fläche leben, ist es nicht möglich Abstand zu halten oder sich regelmäßig die Hände zu waschen. Die Menschen können ihren Gelegenheitsjobs nicht mehr nachgehen und haben damit kein Einkommen mehr und keinerlei Rücklagen, da sie schon immer von der Hand in den Mund leben mussten. So haben die Slumbewohner nicht nur Angst vor Ansteckung, sondern auch vor Hunger, Kriminalität und davor, im Krankheitsfall ohne medizinische Versorgung dazustehen.

Am 16. März wurden in Kenia alle Schulen geschlossen. Im April sind in Kenia an den Primary und Secondary Schools ohnehin vier Wochen Ferien. Es bleibt abzuwarten, ob die Schulen danach wieder öffnen. Die Eltern der Kinder und Jugendlichen, die mit Hilfe von Patenschaften im Rahmen des Child Support Programms des Herrschinger Vereins Promoting Africa e.V. unterstützt werden, haben wegen der fehlenden Gelegenheitsjobs große Probleme sich und ihre Kinder zu ernähren.

Jimmy Kilonzi, der Ansprechpartner des Vereins vor Ort, war auch gezwungen das andere Projekt des Vereins, eine Berufsschule überwiegend für Jugendliche aus dem Slum, zu schließen. 'Er hat alles versucht, dass es den Jugendlichen aus den Slums gestattet wird im Skills Centre zu bleiben, leider ohne Erfolg. Unsere Lehrer sind zum Teil aufs Land geflüchtet,' sagt Susanna Kiehling, die Vorsitzende, von Promoting Africa, 'unsere Aufgabe ist es nun in dieser Notsituation die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen. Die Spenden setzten wir jetzt z.T. für Essenspakete und Hygieneartikel ein, um die Not ein wenig zu lindern. Das Skills Centre, unsere Berufsschule, werden wir so gut es geht zu einem Hilfszentrum umfunktionieren.  Für diese notwendigen Schritte bitten wir weiterhin um Spenden.'

In enger Abstimmung mit Jimmy Kilonzi sind nun folgende Projekte angelaufen:

In einem kleinen Büro im Slum Mathare gibt Linett, die Sozialarbeiterin des Vereins, Lebensmittelpakete an die Mütter der Kinder und Jugendlichen aus, die im Child Support Programm sind – mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikel jeweils für eine Woche.

Im Skills Centre sind noch zwei Mitarbeiter, die sich um den Gemüse- und Obstanbau sowie die Versorgung der Hühner, Kaninchen und einer Muttersau kümmern. Die Ernte sowie Eier und Fleisch, das sonst in der Schulkantine verwendet wird, soll jetzt an die Bevölkerung verkauft werden. Im Mobility Centre sind noch drei Mitarbeiter, die weiterhin Brot backen und das Bistro betreiben. Außerdem gibt es dort sauberes Trinkwasser aus dem Brunnen – auch für die Bürger aus Malaa, dem Vorort von Nairobi, in dem die Berufsschule liegt.

Jimmy Kilonzi organisiert gerade mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Herstellung von Gesichtsschutzmasken. Im Skills Centre gibt es drei Nähmaschinen, an denen Linett, Sozialarbeiterin und versierte Näherin, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Berufsschule einweisen wird. Außerdem ist die Herstellung von Seife in Planung. Sowohl die Gesichtsschutzmasken als auch die Seife sollen dann zu einem für jeden erschwinglichen Preis an die Bevölkerung verkauft werden.

Jeder Regierungsbezirk in Kenia ist angewiesen jeweils 20 Internate zu identifizieren, die bei Bedarf als Not-Krankenhäuser dienen können. Das Skills Centre wurde ganz aktuell auf die Liste des Regierungsbezirks Machakos aufgenommen.

Die Infrastruktur Kenias hat aktuell weder genügend Tests noch erlaubt sie eine ausreichende Versorgung der Infizierten. Frau Daniela Schwarzer, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin, appelliert: Der Westen muss den Entwicklungsländern in dieser Krise dringend und massiv helfen, medizinisch mit Geld, Material und Ärzten, aber auch durch die Unterstützung ihrer Zivilgesellschaften und, wo nötig, durch Unterstützung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

'Natürlich ist uns bewusst, dass es aktuell auch vielen Leuten in Deutschland nicht gut geht - viele stehen wirtschaftlich vor großen Problemen, ' räumt Susanna Kiehling ein, 'trotzdem fühlen wir uns gegenüber unseren Spender verpflichtet zu informieren und haben eine Verantwortung gegenüber den Kinder und Jugendlichen, die wir z.T. schon viele Jahre fördern und unterstützen, ihnen im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten gerade jetzt auch beizustehen. Wir danken allen Spender für Ihre Unterstützung!

Asante sana - auf Kisuaheli: Herzliches Dankeschön!'

Susanna Kiehling


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